Die letzte Woche

Nach schönen Tagen in Amsterdam ging es weiter. Nach dem Frühstück war Ablegen angesagt und mit Können und Bravour steuerte die Skipperin unser dickes Schiff durch den schmalen Hafen mit seiner schmalen 180° Ausfahrt wieder zurück in den Amsterdam Kanal.

Und nach den letzten beiden Schleusen Oranjesluis und Schellingwouderbrug, welche Gott sei Dank in Reihe geschaltet waren, lag vor uns das Markermeer. Endlich war Segeln wieder angesagt. Allerdings bei sehr schwachem Wind. Das hindert uns jedoch gar nicht daran, erstmal alle drei Segel, Genua, Groß & Besan, voll zu setzen und den lauten Diesel endlich abzustellen. Welch eine Ruhe.

Bei schwachen Winden segelten wir gemütlich durchs Markermeer Richtung Hoorn. Kurz vor der Einfahrt ging es durch ein dichtes Meer an Wasserpflanzen, die an der Oberfläche trieben und die Lady Blue wurde immer langsamer. Ein kurzes Vollgas im Rückwärtsgang machte die Ursache deutlich: in der Schraube hing ein halber Wald an Pflanzen. Ohne diesen ging es wieder zügig unter Motor weiter und wir fuhren frech bis ganz in den Binnenhaven rein. Der vorher kontaktierte Hafenmeister bestätigte, dass wir mit unseren 1,85m durchaus reinpassen. Und er hatte Recht. Es war eng, gemütlich und es passte.

Und so waren wir direkt im Ortszentrum und lagen an Kaimauer direkt vor einem Café mit leckerem Cappuccino am morgen und leckeren Cocktails am Abend. Herrlich. Kaum vertäut waren unsere Kinder auch bereits von Bord und am gegenüberliegenden Spielplatz mit weiteren Kindern am gemeinsamen Spielen. Dort freundeten sie sich auch mit zwei weiteren deutschen Mädels an, im Alter von Ronja & Lotta. Die Kinder vereinbarten, dass wir nachmittags gemeinsam zum Marker Wadden segeln wollten. Und auch einen weiteren Kinderwunsch erfüllten die Erwachsenen, dass die beiden Mädels auf der LadyBlue mitsegeln durften. Und so kam es zum Rekord für mich auf der LadyBlue: sieben Mädels und ich. Unter blauem Himmer und Sonnenschein segelten wir zwei Stunden dorthin, wobei Julia, als Skipperin in Charge, beinahe am Wadden vorbeigesegelt wäre. Ein Hoch auf den Windpiloten, wenn der Wind dreht 😊

Wer segelt und wer im Ijsselmeer segelt muss hierhin: der Marker Wadden. Ein abgeschiedenes Naturreservat mit kleinem Hafen und einer ganzen Menge an Vögeln zum Beobachten. Wir hatten eine Menge Freude gemeinesam mit unseren neuen Freunden die Insel zu entdecken und in der Tat sogar Baden zu gehen.

Am nächsten Tag trennten sich die Wege wieder, für uns ging es weiter nach Enkhuizen und dort planten wir den finalen Schritt Richtung Stavoren. Ich stieg aus und fuhr mit Zug zurück nach Leiden, um unser Auto zu holen, mit diesem nach Solingen zu fahren, es gegen den Firmensprinter zu tauschen und mit diesem zurück nach Stavoren zu düsen. Dort war inzwischen die letzte Segeletappe der LadyBlue mit einer all-female-Crew unter Skipperin Julia erfolgreich von Enkhuizen halbwind nach Stavoren gesegelt, die Schleuse passiert und im engen Hafen „De Roggebroek“ angelegt.

Jetzt kamen zwei Tage Aufräumen, putzen und ausräumen. Und am Montag, den 18. Juli ging es nach einem Letzten Frühstück an Bord von LadyBlue zurück nach Solingen, wo wir nachmittags gesund und munter wieder ankamen.

Am 5. Juli 2021 waren wir von hier aufgebrochen.

1 Jahr und zwei Wochen später waren wir wieder da.

54 Wochen. Eine kleine Zeitspanne im Leben eines Menschen.

Eine gewaltige und großartige Zeitspanne für uns als Familie. Unzählige Momente, an die wir uns für immer erinnern werden.

Collecting Moments …

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Motorboot fahren in Hollands Kanälen